Die Große Halle ist der Speise- und Festsaal von Hogwarts. Die großen Flügeltüren zur Halle sind im Erdgeschoss rechts vom Schlossportal.

Die Decke der hohen und sehr geräumigen Halle ist so verzaubert, dass sie den Himmel draußen wiederspiegelt: Bei sonnigem Wetter ist die Decke der Halle sonnig, bei Nacht wird sie dunkel und zeigt einen Sternhimmel oder düstere Bewölkung, wenn draußen ein Gewitter niedergeht, erhellen Blitze die mit dunklen Gewitterwolken verhangene Decke. Hinter dem Lehrertisch befindet sich eine Kammer, die von der Großen Halle aus zu erreichen ist.



Normalerweise ist die Halle als Speisesaal mit vier langen Haustischen und einem Tisch für Lehrer ausgestattet. Vom Lehrertisch aus gesehen ist die Reihenfolge der Tische von links nach rechts: Gryffindor, Ravenclaw, Hufflepuff, Slytherin. Der Gryffindortisch ist der am weitesten von der Eingangshalle entfernte Tisch. Im Widerspruch zu der oben genannten Reihenfolge steht eine Beschreibung in HP IV/17, wonach Gryffindor- und Hufflepufftisch nebeneinander stehen müssen.
In gleicher Anordnung stehen ein Stockwerk tiefer in der Küche ebenfalls Tische, auf denen die Hauselfen vor den Mahlzeiten alles anrichten. Sobald die richtige Zeit gekommen ist, wird alles von den Küchentischen magisch in eben dieser Ordnung auf die Tische in die Halle versetzt und nach den Mahlzeiten magisch wieder zurückgeholt, so dass in der Großen Halle alle Tische wieder blitzsauber sind, während die Abwasch- und Aufräumarbeiten bei den Hauselfen in der Küche landen.



Neben den täglichen Mahlzeiten finden hier auch die Schulfeste am Anfang und am Ende des Schuljahrs statt, sowie die jährlichen Feiern an Halloween oder der Weihnachtsball anlässlich des Trimagischen Turniers. Auch für die jährlichen ZAG- und UTZ-Prüfungen wird die Halle dem Bedarf entsprechend mit kleinen Schreibpulten für die Prüflinge umgeräumt.

In HP VII/31 wird in der Großen Halle die Schlacht von Hogwarts organisiert,und später werden dort Verwundete und Gefallene versorgt.
In HP VII/36 findet dort der Entscheidungskampf statt.

Mittwoch, 26. September 1990 - Freizeitsblock (20:00 - 23:00 Uhr)

Müde und gähnend betrat Samona die Große Halle. Rasch hielt sie sich die Hand vor den Mund und sah sich nach bekannten Gesichtern um. Die meisten Schüler allerdings gammelten gerade in ihren Gemeinschaftsräumen herum, denn der Unterricht, sowie das Abendessen waren lange vorbei. Der Himmel der Halle zeigte einen beeindruckenden Vollmond, eine Handvoll Sterne und jede Menge Wolken, die gerade dabei waren, die Lichtpunkte verschwinden zu lassen. Noch bevor sie sich wirklich entschieden hatte, ob sie hier warten oder noch in der Bibliothek suchen sollte, setzten sich Samonas Beine in Bewegung und trugen sie, der Gewohnheit folgend, zum Hufflepufftisch. Dort angekommen ließ das Mädchen sich auf die Bank und ihren Kopf auf die leere Tischplatte fallen.

Auch Winston war noch wach und betrat die Große Halle. Er hatte sich mit ein paar anderen Schülern verabredet, die ihm ihre Roben mitgeben wollten damit er sie etwas aufpeppen konnte. Als Bezahlung waren Süßigkeitentüten aus dem Honigtopf sowie einige kleinere Sachen von Zonko's vorgesehen, die er nach dem nächsten Ausflug nach Hogsmeade erhalten würde.
Bisher hatte Winston nur an seinen eigenen Klamotten, oder an denen anderer Hufflepuffs herumgepfuscht. Das war wesentlich einfacher gewesen, da sie sich einfach im Gemeinschaftsraum hatten treffen können. Doch nachdem Snape ihm in der letzten Zaubertränkestunde 5 Hauspunkte für unangemessene Kleidung (Winston hatte einen Pailettenkragen an seine Robe gezaubert) abgezogen hatte, was auch das Interesse der anderen Häuser erwacht.
Er war sich immernoch nicht sicher, ob das Verzaubern der Uniformen erlaubt war oder nicht, deshalb wollte er die Bestellungen nicht allzu öffentlich abwickeln und hatte ein paar der Schüler nacheinander in die Große Halle bestellt, zu einer Uhrzeit in der dort kein großer Betrieb mehr herrschte, sie aber trotzdem nicht ganz leer war.
Winston setzte sich also an den Hufflepufftisch, an dem außer ihm nur ein Mädchen des Jahres über ihm saß, und anscheinend schlief.
Wie ihr Kopf da so auf der Tischplatte lag sah extrem unbequem aus, so unbequem, dass Winston es unmöglich länger mitansehen konnte.
Er zog seinen Hufflepuffschal aus seiner Tasche, faltete ihn zu einem Kissen zusammen und stubste das Mädchen an.

"Hier, bevor deine Stirn den Härtwettkampf mit dem Tisch verliert.."

Mittwoch, 26. September 1990 - Freizeitsblock (20:00 - 23:00 Uhr)

Samona trennte ihren Kopf vom Tisch und machte ein dummes Gesicht. Sie sah den Schal und dann den Jungen vor sich an und versuchte ihr Hirn wieder in Gang zu bringen. Schnell sammelte sie ihre Gesichtszüge wieder ein und lächelte matt.
Sie wusste, wer er war und zwar unabhängig davon, dass sie im gleichen Haus waren. Vermutlich wusste die ganze Schule wer Winston Miller war. Entweder weil er ihnen durch seine immer wieder anders aussehende Schuluniform aufgefallen war oder aber weil sie Geschichten über die vielen Punktabzüge, Strafarbeiten und mit Nachsitzen verbrachten Abende gehört hatten, die seine Kleidung ihm immer wieder einbrachte. Aber trotz allem ließ er sich nicht davon abhalten es immer wieder zu tun.
Es musste diese Standfestigkeit sein, dachte Samona, die ihn so bekannt machte und die anderen Hogwarts-Schüler in ihren Bann zog. Wenn man das so nennen konnte.
Im Grunde war er ja ein Schüler wie jeder andere. Nur mit seltsamen Klamotten, viel Ärger und einem sturen Kopf.
"Danke", sagte sie und griff nach dem Schal. Allerdings legte sie ihren Kopf nicht darauf ab, sondern sah sich in der Halle um.
"Diese Uschi! Wo bleibt der Kerl?", murmelte sie und kniff die Augen zusammen.

Als das Mädchen ihren Kopf hob, erkannte Winston sie als Samona, eine Hufflepuff im siebten Jahr. Kein Wunder dass sie müde war, Winston selbst fand schon die Anforderungen die im vierten Jahr an ihn gestellt wurden reichlich übertrieben.
"Wartest du auf wen bestimmtes?" fragte er neugierig während er sein Notizbuch auf den Tisch legte. Darin hatte er Zeichnungen von abgewandelten Schulroben, die eigentlich ursprünglich für ihn selbst entstanden waren. Jetzt könnten sie aber seinen Kunden als Inspiration dienen. Winston hätte nie gedacht, dass sich mit seinem Talent etwas verdienen liese. Vielleicht könnte er einfach einen Laden in der Winkelgasse aufmachen. Dann müsste er sich auch nichtmehr um seine O.W.Ls sorgen..

Sandra betrat die große Halle mit einem Bündel Klamotten unter dem einen, und einem fetten Wälzer unter dem anderen Arm. Eigentlich hatte sie garkeine Zeit und schon jetzt ein schlechtes Gewissen dass sie noch nicht an ihren Arithmantikhausaufgaben saß, aber sie hatte gehört dass dieser Winston Miller-Typ inzwischen auch Aufträge aus anderen Häusern annahm. Ein bisschen spaceigem Glitzern auf ihren schwarzen Roben konnte sie einfach nicht widerstehen, und sie glaube nicht dass sie dafür groß Ärger bekommen würde. Suchend schaute sie zum Hufflepufftisch hinüber. Sie hatte noch keine persönliche Bekanntschaft mit Winston geschlossen, da dieser weder in ihrem Haus, noch in ihrem Jahrgang war, aber natürlich war er ihr mit seinen Klamotten schon auf dem Gang öfter aufgefallen.

Mittwoch, 26. September 1990 - Freizeitsblock (20:00 - 23:00 Uhr)

"Ja, schon. Ich muss noch eine Gruppenarbeit in Arithmantik fertig machen“, sagte Samona und warf nochmal einen Blick Richtung Eingangshalle, ehe sie sich das Notizbuch von Winston besah.
„Wow, du machst das ja richtig professionell“, stellte sie mit Blick auf das Bild eines glitzernden Hufflepuff-Schals fest, „Ich dachte immer, du veränderst die Uniform spontan wie es dir am Morgen danach ist.“ So machte sie es jedenfalls mit ihren Haaren. Bei dem Gedanken strich sie sich eine braune Strähne aus dem Gesicht. Sie hatte in letzter Zeit keine Lust auf bunte Haare gehabt; damit war sie viel zu auffällig. Und damit würde sie nur Aufmerksamkeit darauf lenken wie anstrengend das Abschlussjahr in Hogwarts war und wie sehr sie die ganze Lernerei anstrengte.
Doch daran, dass das ihr letztes Jahr in diesem Schloss sein würde, wollte sie gar nicht denken.

"Arithmantik? Gosh bin ich froh dass ich das nie gewählt hab, das Zeug ist kompliziert, oder? Und jap, wenn ich was mache, dann richtig." Winston strahlte Samona an. Er liebte es, über sein "Projekt" zu reden. "Du hast nicht zufällig Interesse? Es muss nicht unbedingt Glitzer sein, wenn du nicht drauf stehst. Ich kann auch die Passform ein bisschen ändern oder ein paar Rüschen draufhauen oder so." Er streifte den Ärmel seiner Robe zurück, um Samona den Hemdärmel zu präsentieren. Er war von oben bis unten mit goldenen Rüschen besetzt.

Sandra hatte Winston entdeckt und zielstrebig auf ihn zugesteuert. Er versuchte grade, Samona, eine Hufflepuff aus Sandras Jahr und außerdem ihren Arithmantikkurs, als Kundin zu gewinnen.
"Oh my, Samona, gut, dass ich dich treffe. Ich hab absolut keine Ahnung was Vektor bei der letzten Aufgabe von uns will.."
Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie Winston wohl total unterbrochen hatte. "Sorry, besprecht ruhig weiter!"
Sie setzte sich neben die beiden an den Tisch und begann, in ihrem Arithmantikbuch zu blättern um vielleicht doch ein paar HInweise auf ihre Hausaufgaben zu finden bis Winston und Samona soweit waren.

Mittwoch, 26. September 1990 - Freizeitsblock (20:00 - 23:00 Uhr)

Samona verzog mit einem leisen Räuspern das Gesicht, um nicht Lachen zu müssen, was vermutlich auch nicht viel höflicher war.
"Ehm... Ich glaube, dass weder Glitzer, noch Rüschen oder Pailletten oder so mein Ding sind. Ich bin eher der unmädchenhafte Typ... Mädchen." Sie machte eine Pause und warf Sandra einen raschen Blick zu. "Das heißt nicht, dass ich es blöd finde oder so! Es kann ja jeder machen, was er möchte, aber ich wüsste nicht, was für mich persönlich eine gute Ergänzung an der Schuluniform wäre..." Sie unterbrach sich und wandte sich wieder Sandra zu, in der Hoffnung von ihrem Gelaber eben abzulenken: "Tag du. Ich warte eigentlich grad auf Matthew, wir sind in einem Team, you know. Da können wir die Aufgabe ja auch noch besprechen."
Sie sah wieder zu Winston.

Mittwoch, 26. September 1990 - Freizeitsblock (20:00 - 23:00 Uhr)

Nach einem kurzen Abstecher zum Gryffindor-Tisch (zwei Jungen aus der fünften Klasse, die er ganz gut kannte, hatten ihn zu sich gewunken, um ihm ein paar Fragen zu seiner Schwester Martina aus Hufflepuff zu stellen. Er hatte einige positive Dinge über sie gesagt und sich vorgenommen, ihr sobald wie möglich von den beiden zu erzählen.) trabte Matthew auf die drei Schüler am Tisch der Hufflepuffs zu.
Es gab etwa eine Million Dinge, die er lieber getan hätte, aber er gehörte nicht zu der Sorte Mensch, die irgendwen bei irgendetwas hängen ließ. Trotzdem wäre er jetzt lieber mit seinem Bruder Alec eine Runde geflogen oder hätte gleich mit Martina über den Charakter und die Absichten der beiden Gryffindors aus ihrer Klasse diskutiert.
Nicht nur, dass er mit Sandy Sumpter (eingebildet und oberflächlich) über die Gruppenarbeit in Arithmantik (wieso bei Merlins gepunkteter Unterhose hatte er das nochmal gewählt) reden musste; Sie saß zu allem Überfluss Sarah Kesselton (Streberin und dazu suuuuuuuper ernst) und diesem Vincent (schwul? Schwul! SCHWUL!) zusammen.
Matthew setzte sich neben Sandy auf die Bank und knallte die Blättersammlung, die seinen Beitrag zu der Hauaurgabe darstellten, auf den Tisch.
"Hallo", sagte er und grinste die drei an, "Da bin ich."

Nach Matthews "Auftritt" musste Sandra ihre ganze Selbstbeherrschung aufbringen, um nicht demonstrativ die Augen zu verdrehen. Sie hatte selbst kaum mit dem Gryffindor zu tun, und das aus guten Grund. Der Typ war einfach genau die Sorte Typ von der Sandra genervt war. Nicht, dass er direkt einen schlechten Charakter hätte, aber dieses betont coole und sein Fanclub an Verehrern gingen ihr auf den Keks. Schon allein dieses "da bin ich!". Erwartete er jetzt etwa Applaus? Weil er es in die große Halle geschafft hatte? Oder Dankbarkeit? Weil er sie mit seiner Anwesenheit beehrte? Und dazu noch dieser Haufen Fresszettel, der wohl ein Teil der Hausaufgabe sein sollte. Zumindest bei einer Gruppenarbeit könnte er sich doch wohl etwas mehr zusammenreißen.
Innerlich gratulierte Sandra sich dazu, dass sie sich bei Gruppenarbeiten eher an Ravenclaws hielt. Die nahmen die Sache wenigstens ernst.
Statt Matthew nochmehr Aufmerksamkeit zu geben als er ohnehin schon von jedem bekam, wandte Sandra sich an Winston.
"Glaubst du, du kannst mir ganz unauffällig ein bisschen Glitzer auf die Sachen zaubern? Sodass es spaceig aussieht? Nicht wie eine Discokugel" sie musterte Winstons Krawatte die mit Pailetten besetzt war - "sondern wie spaaaace."

Winston mochte Matthew eigentlich ganz gerne. Der Typ machte einfach das beste aus seiner Zeit auf Hogwarts, hatte eine Menge Spaß und Freunde ohne garstig zu sein, und verdiente somit Winstons Respekt. Allerdings bezweifelte Winston, dass sie dicke Freunde werden konnten, denn Matthews Prioritäten schienen komplett gegen jeden Sinn für Ästetik zu gehen. Das sah man schon an seinen Klamotten, sie zwar nicht direkt hässlich, aber eindeutig ohne große Leidenschaft ausgewählt waren.
"Spaceig? Das kann ich natürlich einrichten. Ich könnte dir vielleicht auchnoch so ein paar Galaxien oder so draufhauen. Nein? Okay ein paar Kleine auf den Ärmeln... Das krieg ich bis übermorgen locker hin, immerhin hab ich keine Arithmantikaufgaben zu machen." er schielte mit einer Mischung aus Abscheu und Bewunderung auf die komplizierten Tabellen in dem Buch und zwinkerte. "Muggelkunde ist eindeutig die einfachere Wahl wenn man Muggeleltern hat." Und warum sich jemand die Schule absichtlich schwer machen sollte, ging ihm wirklich nicht in den Kopf.
Als er Matthew so sitzen sah, konnte Winston einfach nicht widerstehen. Es war zu witzig und einfach, Typen wie ihn etwas aus der Bahn zu werfen. Winston setzte sein bestes, enthusiastisches Zahnpastagrinsen auf, das er eh meist trug.
"Und was kann ich für dich tun, Matthew? Ein paar Pailette? Etwas mehr Taille? Glitzer?"

Mittwoch, 26. September 1990 - Freizeitsblock (20:00 - 23:00 Uhr)

Während Sandys Begleiter Matthew nur einen kurzen Blick zuwarfen, ehe sie sich wieder ihrem Gespräch widmeten, hatte sie selbst sogar ein paar Worte der Begrüßung für ihn übrig.
Matthew lächelte weiterhin und stützte seinen Kopf auf eine Hand, während sie sprach. Er sah sie aufmerksam an und sagte mit einem Nicken:
"Hab die Bücher. Aber ich hab die Recherche darüber, ob das 11:11-Phänomen das Tor zwischen den 3-dimensionalen und den 5-dimensionalen Welten ist, etwas schleifen lassen, muss ich sagen. Aber ich hab dafür meinen Eltern geschrieben und sie googeln lassen. Die Muggel kennen das Phänomen auch, vielleicht sogar noch mehr als Zauberer, weil sie so viele digitale Anzeigen haben... Ich hab auch eine ganze Seite über das, was Uri Geller dazu sagt."
Sandy sah ihn gleichgültig an, drehte eine Haarsträhne zwischen den Fingen und nickte, vielleicht anerkennend über seine zusätzlichen Erkenntnisse, vielleicht auch missbilligend, weil er seine eigentliche Aufgabe vernachlässigt hatte. Matthew konnte sie nicht einschätzen.
Sie drehte sich wieder zu den beiden anderen um und auch Matthew wandte ihnen seine Aufmerksamkeit zu. Immerhin wollten sie noch warten bis Sarah fertig geredet hatte, um ihre Frage zu Arithmantik zu klären.
Das ging jedoch schneller als erwartet und Matthew, der gerade angefangen hatte, in Gedanken zu versinken, schreckte auf als Vincent ihn mit einem mal direkt ansprach. Vor lauter Überraschung starrte er ihn einige Augenblicke mit offenem Mund und aufgerissenen Augen an, musterte dabei die goldenen Rüschen am Hemdsärmel unter der hochgeschobenen Robe, die Pailetten-Krawatte und den Rest von Vincents auffälliger Kleidung. Matthew wandte den Blick ab und lachte verlegen.
"Nein, danke", sagte er und warf einen schnellen Blick zu den beiden Mädchen, die scheinbar beide durchaus Interesse an Accessoires im Vincent-Stil hatten. Das war zwar irgendwie typisch, aber das waren ja immerhin auch Mädchen!
"Bleib damit lieber bei den Mädels, ich glaub, die können für solchen Kram mehr abgewinnen", vollendete er und grinste wieder.

Mittwoch, 26. September 1990 - Freizeitsblock (20:00 - 23:00 Uhr)

"Hey Matthew. Ich dachte, du wolltest nur noch schnell die zwei Bücher holen. Hast du sie gekriegt? Ich hab mein erstes Thema schon fast durch. Aber wir...", Samona deutete mit dem Finger hinter sich auf Sandra, "...wollten noch die fünfte Aufgabe besprechen, bevor wir beide über die Gruppenarbeit reden. Wenn wir schon hier sind."
Wie Matthew bei ihr quittierte sie seine unnötig lange Antwort mit einem Nicken. Googeln war eine erstaunlich gute Idee von ihm gewesen, darauf hätte sie auch kommen können. Aber sie hatte immerhin ihre beiden älteren Geschwister, die sie immer um ihre alten Arithmantik-Aufschriebe bitten konnte (was sie selbstverständlich auch für diese Gruppenarbeit getan hatte).
Trotzdem wollte Samona viel lieber wissen, was genau Sandra von Winston wollte; sie konnte sich an ihr ebenso wenig Rüschen, Pailetten und Glitzer vorstellen wie an sich selbst.
Doch die beiden hatten offensichtlich ziemlich schnell verhandelt, denn Winston wandte sich nun stattdessen an Matthew. Samona presste sich bei dessen Reaktion eine Hand auf den Mund, um nicht losprusten zu müssen und konnte ihr Lachen auf ein seltsames Krächzen beschränken. Sie hatte sich glücklicherweise zehnmal schneller wieder im Griff als Matthew, der von ihrem Lachen nichts mitbekommen zu haben schien, und grinste nun Sandra vielsagend an.